Projekt „React to Move“

  • Teilnehmerin übt mit Reaction Pads Tischtennis-Bewegungen © Jugend am Werk
  • Ein Teilnehmer der Seniorengruppe bewegt seine Arme zu den leuchtenden Pads © Jugend am Werk
  • Eine Dame auf dem Dreirad berührt ein leuchtendes Pad an der Wand © Jugend am Werk
  • Einsatz der Pads bei einer Halloween-Feier © Jugend am Werk

Das Projekt „React to Move – Eine inklusive Sportinitiative für Menschen mit Behinderungen mit Reaction Pads“ wurde mit der For Sports GmbH umgesetzt und durch die „IÖB-Toolbox“ gefördert.

Viele Erfahrungsberichte von Menschen mit Lernschwierigkeiten und Behinderungen zeigen, dass sie noch immer mit Vorurteilen und Hindernissen konfrontiert sind, wenn sie an Sportangeboten teilnehmen möchten. Im Bereich der Tagesstrukturen von Jugend am Werk gibt es schon seit vielen Jahren sportliche Angebote mit dem Bemühen, sie vielseitig und interessant zu gestalten. 

In dem einjährigen Projekt mit der For Sports GmbH, das durch die Förderung „IÖB-Toolbox“ aus Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) ermöglicht wurde, lag nun der neue Ansatz darin zu testen, wie die Bewegung von Menschen mit Lernschwierigkeiten und Behinderung durch den Einsatz moderner technischer Trainingsunterstützung gefördert werden kann.

Die Reaction Pads werden bereits seit vielen Jahren im professionellen Sporttraining eingesetzt und mittels einer App gesteuert. Konkrete Einsatzgebiete sind vielfältig: Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Gleichgewicht, Koordination, Konzentration – in jeder Sportart ist ein Einsatz möglich. Die bereits fix und fertig bereit gestellten Spiele und Trainingsübungen sind aber für Menschen mit Lernschwierigkeiten manchmal überfordernd, wie sich auch im Rahmen des Projekts schnell gezeigt hat.

Daher wurde in Zusammenarbeit mit einer Sportpädagogin und Behindertenfachbetreuer:innen ausprobiert, in welcher Form die Reaction Pads eingesetzt werden können, um auch jene zu begeistern, die nicht ständig und professionell Sport betreiben. „Sich mit Kolleg:innen zu messen, beim nächsten Versuch vielleicht besser zu sein und den Fortschritt anhand von erreichten Punkten oder Sekunden zu sehen – da war die Motivation mitzumachen sehr hoch“, erklärt Sportpädagogin Judith Dallhammer. „Es gibt bereits fix und fertig eingestellte Spiele und Trainingsübungen in verschiedenen Schwierigkeitsstufen für Anfänger:innen, Fortgeschrittene und Profis. Aber man hat auch die Möglichkeit, eigene Spiele zu entwickeln – ganz nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen. Da kann man der Fantasie freien Lauf lassen.“

„Ich setze die Pads in den Sporteinheiten gezielt ein“, beschreibt Dallhammer. „Zum Beispiel bei Ballspielen, um die Genauigkeit der Schüsse zu erhöhen. Oder beim Tischtennis für die Beinarbeit, wo die Leuchtelemente mit dem Schläger ausgelöst werden müssen. So macht auch das Training der Beinarbeit Spaß und die Motivation noch eine zusätzliche Runde zu absolvieren, war sehr groß. Gute Erfahrungen haben wir auch beim Dreiradfahren im Turnsaal gemacht. Dort haben wir die Pads mit Klettstreifen an der Wand montiert und bei den Übungen am Rad mussten die Elemente mit der Hand berührt werden. Das ist eine sehr gute Übung für das Erlernen der Handzeichen.“

Dabei ist es von Vorteil, dass mit den Pads eigene Übungen selbst zusammengestellt werden können. Etwa für eine gezielte Bewegung der Augen und der Hände. Oder für gezielte Bewegungen nach Links oder nach Rechts. Sehr gut kamen auch Übungen an, bei denen es um Schnelligkeit ging, etwa in einer bestimmten Abfolge die in unterschiedlichen Farben aufleuchtenden Leuchtelemente zu drücken.

Aber auch abseits der Sporteinheiten wurden die Pads verwendet. „In unserer Senior:innengruppe in der Tagesstruktur werden Menschen mit Lernschwierigkeiten über 60 Jahre unterstützt“, berichtet Behindertenfachkraft Magdalena Idrissi. „Wir wollten die Pads im Alltag einfach einmal ausprobieren und haben durch die aufleuchtenden Farbelemente die Neugier geweckt. Plötzlich haben sich auch Personen für Spiele zur Steigerung der Koordination interessiert, die vorher nur schwer dazu motiviert werden konnten, sich mehr zu bewegen.“

Es hat sich gezeigt, dass es wichtig ist, dass die Pads regelmäßig eingesetzt werden. Das Ausprobieren und Erlernen der Möglichkeiten erfordert eine gewisse Einarbeitungszeit und dies schreckt anfangs ein wenig ab. Nach dieser ersten Phase zeigen sich dann aber auch die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Pads.

Dank der Förderung des Projekts durch die „IÖB-Toolbox“ aus Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) konnten im Rahmen des Projekts also einige interessante Erfahrungen gemacht werden. Die Reaction Pads bieten eine spannende Ergänzung in der sportpädagogischen Arbeit, sofern sie für passende Übungen oder Spiele gezielt eingesetzt werden.

Weitere Erfahrungen im regelmäßigen Einsatz der Pads werden laufend gesammelt und weiterführende Informationen gibt es auch auf der Webseite https://forsports.at/en/inklusion , auf der auch ein Video der Firma Optimazing TV den konkreten Einsatz der Pads zeigt.


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